Leonardo Rodriguez

Leonardo Rodríguez wurde in Concepción in einer Lehrerfamilie geboren, wo seine Mutter und Vater Mitglieder der Kommunistischen Partei waren. Nach der Trennung seiner Eltern zog er mit seiner Mutter, seinen Schwestern und seinem Stiefvater nach Temuco, wo er die Zeit der UP und des Putsches erlebte.

Nachdem sie in der Botschaft der BRD Zuflucht gesucht hatten, kamen sie im Dezember 1973 in Frankfurt am Main an, wo sie von Amnesty International empfangen und nach Gießen weitergeleitet wurden.

1976 entschloss sich die Familie, in die DDR überzusiedeln und ließ sich zunächst in Cottbus und 1978 in Berlin nieder. Dort war Leo immer noch mit der Solidarität mit Chile und der politischen Arbeit im Kommunistischen Jugendverband verbunden.

Aus diesen Jahren erinnert er sich an die Sendung „Escucha Chile“, von Radio Moskau, in der jeden Abend über Chile berichtet wurde und die seine Eltern mit Eifer aufzeichneten, um sie noch einmal aufmerksam zu hören und teilen zu können. Er erinnert sich auch gerne an die Solidaritätsaktionen, mit denen er aufwuchs und an denen er teilnahm, als er mit seinen Schwestern ein musikalisches Trio bildete, mit dem sie auf Solidaritätsbasaren auftraten.

Leo blieb in Berlin, wo er auch studierte.

1990 kehrte er zum ersten Mal nach Chile zurück.

Zurück in Deutschland beantragte er die deutsche Staatsbürgerschaft, die ihm einen Tag vor der Auflösung der DDR verliehen wurde.